Dienstag, 18. Februar 2014

Ein ganz übles Problem



Hallo meine Lieben,

Rattus norvegicus! Wisst Ihr was das ist? Das ist ein übles Problem! Ganz, ganz übel, sach ich Euch :(((
Wie Ihr ja wisst, wohnen wir nicht nur auf dem Lande, nein wir bewohnen auch eine Bauernhaushälfte mit Nebengelassen, vielen Ecken, Winkeln und auch jeder Menge Schlupflöchern. Direkt unter unserer Straße, an unserem Haus vorbei unterirdisch, verläuft ein kleiner Bach. Der Bacheinlauf ist oberhalb unseres Nachbarhauses.
Nun fragt Ihr Euch natürlich, was das denn alles mit meiner Frage nach Rattus norvegicus zu tun hat. Dazu muss zunächst aber mal geklärt werden, wer oder was das denn nun ist, dieses Rattus norvegicus.

Wikipedia schreibt darüber in Auszügen folgendes:

Rattus norvegicus – die Wanderratte  ist ein Nagetier aus der Familie der Langschwanzmäuse. Aaaah, ja

Die Wanderratte war ursprünglich im gemäßigten, nördlichen Ostasien heimisch. Oh, wär sie doch blos da geblieben.
In ihrem ursprünglichen Areal in Nordostasien bewohnen Wanderratten Wälder und buschreiches Gelände. Aber doch nicht den Schwarzwald.
Eingeführte Populationen sind jedoch überwiegend auf den menschlichen Siedlungsbereich beschränkt und bewohnen hier Abwasserkanäle, Mülldeponien, Keller, Lagerhäuser, Ställe, Bauernhöfe na klasse, so hatten wir uns das aber gar nicht gedacht…

Ja, Ihr Lieben, wir hatten ein mächtig großes Rattus norvegicus-Problem. Kurz nach Weihnachten, irgendwann zwischen den Jahren, wurden bei uns nicht nur die Gullischächte gesäubert, sondern auch die dazugehörigen Kanäle mit einer Kamera inspiziert. Das hat diese niedlichen, putzigen und deshalb von allen gefürchteten Tierchen mächtig er- und aufgeschreckt. Sie suchten sich ganz flugs neue Behausungen. Und unsere fanden sie besonders chic, o.k. nicht nur unsere, das muss ich jetzt der Ehrlichkeit halber zugeben, nein, auch die Nachbarschaft in unserer Straße hatte tollen Bauernhaus-Wohnraum zu bieten. Das haben wir aber erst später über Umwege erfahren. Über so was redet man ja nicht gerne. Könnte ja schließlich heißen, daß man vielleicht nicht sauber ist, Müll überall rumliegen hat usw. usf. 
Alles Blödsinn! So ein Problem kann überall und jederzeit auftauchen, denn diese netten Tierchen sterben niemals aus und sind zäh wie eine alte Schuhsohle. Und in alten Häusern, sowieso wenn diese schon einige Jahrhundert auf dem Buckel haben und dann noch aus Lehmverputzwänden bestehen, da fühlen sie sich so richtig wohl. Ist ja auch recht einfach, sich da durchzubuddeln.

Tja und deshalb mussten wir Profis holen. So ein massives Problem, das bekommt man alleine nicht in den Griff. Zumal unsere ungebetenen Mieter immer mehr in die Nähe zum Wohnbereich kamen. Es stand nur noch eine Wand zwischen uns und ihnen. Ich sachs Euch, da wird einem echt anners, nur nich besser!

Täglich haben wir dann ganz gewissenhaft die Fallen, die der Kammerjäger aufgestellt hat, kontrolliert. Auch das ist eine Wissenschaft für sich und das sollte nur jemand machen, der keine Angst vor diesen Tieren hat. Die sind so sensibel und haben so eine feine Nase, dass sie an den Fallen, die dann beim Überprüfen den Geruch des „ängstl. Menschen“ ;) annehmen, erkennen können, „Halt, Stopp, Warnung hier stimmt was nicht!“ Na ja und wenn sie da was merken, gehen sie nicht an die Fallen dran. Aber der Kammerjäger kennt sich da ja aus und hat auch so einige Tricks auf Lager, die bei uns oder in der Nachbarschaft gewirkt haben. So genau kann man das jetzt nicht sagen.
Momentan hat sich das Problem wohl erledigt. Seit gut 2 Wochen ist nun endlich Ruhe und dat Schätzelken hat die gebuddelten Löcher alle so mit Spezialdraht verschlossen, dass da nix mehr durchkommt.

Hier könnt Ihr mal so eine Lehmverputzwand im Original sehen. Sie gehört zu einem Schopf (Schuppen) in dem im letzten Jahrhundert der Ochse stand.


Und so sieht die Wand nun aus, nachdem sich dat Schätzelken da mal ordentlich mit dem Spezialdrahtgeflecht ausgetobt hat. Wenn es jetzt wärmer draußen wird, kann sie mit Lehmverputz wieder verspachtelt werden. Da mache ich dann mal einen ausführlicheren Post von. Noch ist es zu kalt und zu feucht draußen.



Wie Ihr sehen könnt, haben wir nicht nur Lehmverputzwände, sondern auch aus Ziegelsteinen und unser Keller besteht komplett aus Feldsteinen. Ein schönes buntes über die Generationen zusammengetragenes Sammelsurium.
Da kommt beim Ausbessern oder Neuaufbau so richtig Freude bzw. viele Fragen auf ;)

Ganz liebes Grüßle an Euch

Eure Gudrun
 

3 Kommentare:

  1. Oh ein wirklich übles Problem diese Ratten. Nett dass du sie als putzig bezeichnest. ;) Ich drücke dir die Daumen dass ihr Rattenfrei bleibt. Ländliches Wohnen hat seine Vor- und Nachteile. Aber in glaube die Vorteile überwiegen. Ich wohne leider in einer Großstadt und noch in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens. Auch nicht so nett.
    LG Cla

    AntwortenLöschen
  2. Dass das kein Vergnügen ist, will ich Dir gerne glauben. Die Lärmbelästigung dürfte tagsüber schon enorm sein. Wann immer man mal etwas in den Nachrichten hört, bedauere ich die Menschen schon etwas, die da wohnen. Aber manchesmal kann man sich seinen Wohnort nicht unbedingt aussuchen, es ergibt sich aus den verschiedensten Gründen halt so. Ja, unser Problem scheint sich momentan mal gelöst zu haben, man findet keine Spuren mehr von den nichtgewollten Mitbewohnern. Und da ja jetzt die warme Jahreszeit vor der Tür steht können wir bald mit den Sicherungsmaßnahmen weiter machen.
    LG Gudrun

    AntwortenLöschen
  3. huuu,
    rattus dingsbums. naja, ratten sind halt wie menschen die können sich jeder situation anpassen.
    mir ist mal eine begegnet, als ich in stuttgart zur arbeit ging. huschhhh, war sie vorüber.
    bei meiner oma, die auch so ein altes bauernhaus hatte aus dem 17. jahrhundert, da kratzten die netten tierchen immer auf dem dachboden.
    deshalb streute sie damals das war in den 50ern rattengift aus. das darf man glaub ich heute gar nicht mehr.. aber die viecher überlebten und so hat man sich an sie gewöhnt.
    als kind war ich immer bei oma. dort habe ich allerdings nie eine gesehen.
    ich hörte sie nur kratzen. vielleich tmachen mir deshalb die tierchen nichts aus.

    eigentlich sind sie doch ganz nett. manche leute halten die sich sogar als haustiere und ich habe sogar mal einen mann in der s-bahn gesehen, der hatte eine um den hals liegen. der schwanz der ratte schaute heraus. ist halt geschmackssache.
    auf jeden fall hat schatzi da schon zu tun. hoffentlich gehört euch das teil, damit ihr auch wisst, für wen ihr das macht.

    liebe rattenfreie grüße
    eva

    AntwortenLöschen

:) Danke für Eure Kommentare und habt noch einen schönen Tag :)