Hallo meine Lieben,
Rattus norvegicus! Wisst Ihr was das ist? Das ist ein übles
Problem! Ganz, ganz übel, sach ich Euch :(((
Wie Ihr ja wisst, wohnen wir nicht nur auf dem Lande, nein wir bewohnen
auch eine Bauernhaushälfte mit Nebengelassen, vielen Ecken, Winkeln und auch jeder
Menge Schlupflöchern. Direkt unter unserer Straße, an unserem Haus vorbei
unterirdisch, verläuft ein kleiner Bach. Der Bacheinlauf ist oberhalb unseres
Nachbarhauses.
Nun fragt Ihr Euch natürlich, was das denn alles mit meiner
Frage nach Rattus norvegicus zu tun hat. Dazu muss zunächst aber mal geklärt
werden, wer oder was das denn nun ist, dieses Rattus norvegicus.
Wikipedia schreibt darüber in Auszügen folgendes:
Die Wanderratte war ursprünglich im gemäßigten, nördlichen
Ostasien heimisch. Oh,
wär sie doch blos da geblieben.
In ihrem ursprünglichen Areal in Nordostasien bewohnen
Wanderratten Wälder und buschreiches Gelände. Aber doch nicht den Schwarzwald.
Eingeführte Populationen sind jedoch überwiegend auf den
menschlichen Siedlungsbereich beschränkt und bewohnen hier Abwasserkanäle,
Mülldeponien, Keller, Lagerhäuser, Ställe, Bauernhöfe na klasse, so hatten wir
uns das aber gar nicht gedacht…
Ja, Ihr Lieben, wir hatten ein mächtig großes Rattus norvegicus-Problem.
Kurz nach Weihnachten, irgendwann zwischen den Jahren, wurden bei uns nicht nur
die Gullischächte gesäubert, sondern auch die dazugehörigen Kanäle mit einer
Kamera inspiziert. Das hat diese niedlichen, putzigen und deshalb von allen
gefürchteten Tierchen mächtig er- und aufgeschreckt. Sie suchten sich ganz
flugs neue Behausungen. Und unsere fanden sie besonders chic, o.k. nicht nur
unsere, das muss ich jetzt der Ehrlichkeit halber zugeben, nein, auch die
Nachbarschaft in unserer Straße hatte tollen Bauernhaus-Wohnraum zu bieten. Das
haben wir aber erst später über Umwege erfahren. Über so was redet man ja nicht
gerne. Könnte ja schließlich heißen, daß man vielleicht nicht sauber ist, Müll
überall rumliegen hat usw. usf.
Alles Blödsinn! So ein Problem kann überall und
jederzeit auftauchen, denn diese netten Tierchen sterben niemals aus und sind
zäh wie eine alte Schuhsohle. Und in alten Häusern, sowieso wenn diese schon
einige Jahrhundert auf dem Buckel haben und dann noch aus Lehmverputzwänden
bestehen, da fühlen sie sich so richtig wohl. Ist ja auch recht einfach, sich
da durchzubuddeln.
Tja und deshalb mussten wir Profis holen. So ein massives
Problem, das bekommt man alleine nicht in den Griff. Zumal unsere ungebetenen
Mieter immer mehr in die Nähe zum Wohnbereich kamen. Es stand nur noch eine
Wand zwischen uns und ihnen. Ich sachs Euch, da wird einem echt anners, nur
nich besser!
Täglich haben wir dann ganz gewissenhaft die Fallen, die der
Kammerjäger aufgestellt hat, kontrolliert. Auch das ist eine Wissenschaft für sich und das sollte nur jemand machen, der
keine Angst vor diesen Tieren hat. Die sind so sensibel und haben so eine feine
Nase, dass sie an den Fallen, die dann beim Überprüfen den Geruch des „ängstl.
Menschen“ ;) annehmen, erkennen können, „Halt, Stopp, Warnung hier stimmt was
nicht!“ Na ja und wenn sie da was merken, gehen sie nicht an die Fallen dran. Aber
der Kammerjäger kennt sich da ja aus und hat auch so einige Tricks auf Lager,
die bei uns oder in der Nachbarschaft gewirkt haben. So genau kann man das jetzt nicht sagen.
Momentan hat sich das
Problem wohl erledigt. Seit gut 2 Wochen ist nun endlich Ruhe und dat
Schätzelken hat die gebuddelten Löcher alle so mit Spezialdraht verschlossen,
dass da nix mehr durchkommt.
Hier könnt Ihr mal so eine Lehmverputzwand im Original sehen.
Sie gehört zu einem Schopf (Schuppen) in dem im letzten Jahrhundert der Ochse
stand.
Und so sieht die Wand nun aus, nachdem sich dat Schätzelken da mal ordentlich mit dem
Spezialdrahtgeflecht ausgetobt hat. Wenn es jetzt wärmer draußen wird, kann
sie mit Lehmverputz wieder verspachtelt werden. Da mache ich dann mal einen
ausführlicheren Post von. Noch ist es zu kalt und zu feucht draußen.
Wie Ihr sehen könnt, haben wir nicht nur Lehmverputzwände, sondern auch aus Ziegelsteinen und unser Keller besteht komplett aus Feldsteinen. Ein schönes buntes über die Generationen zusammengetragenes Sammelsurium.
Da kommt beim Ausbessern oder Neuaufbau so richtig Freude bzw. viele Fragen auf ;)
Ganz liebes Grüßle an Euch
Eure Gudrun